281. Einsatz der Tapferen Knirpse bei Benn

Bereits im letzten Jahr durfte ich den kleinen Benn Antony kennenlernen. Vor dem Treffen wusste ich nur, dass mich ein kleiner Junge erwartet, bei dem spastische Diplegie, muskuläre Hypertonie und eine Fußfehlstellung diagnostiziert wurde. Ich konnte mir darunter nicht viel vorstellen und befragte das Internet, um erahnen zu können, was mich erwartet. Die Mama schrieb, dass Benn wahrscheinlich unter der Geburt einen Sauerstoffmangel erlitt und nun mit den Folgen zu kämpfen hatte. Zu der Fehlstellung der Beine bzw. Füße kommt eine Instabilität im Becken hinzu, was die „normalen“ Bewegungsabläufe zusätzlich erschwert. Unklar war, ob Benn jemals ohne Hilfe frei laufen könnte.
Mit diesen Informationen machte ich mich also auf den Weg.
Vom fast 5-jährigen Bruder wurde ich vor der Haustür empfangen. Auch die Eltern begrüßten mich herzlich, und das Eis war sogleich gebrochen, denn ich bekam Kekse, Schokolade und ein Brettspiel vor die Nase gestellt. Benn hielt noch Mittagsschlaf, und so nutzte der Große gleich meine Anwesenheit zum Spielen.
Nebenbei unterhielt ich mich mit den Eltern und erfuhr, dass Benn, der Unterschenkel-Orthesen tragen muss, seit kurzer Zeit tatsächlich laufen kann. „Er stand einfach auf und lief los!“ Ich war sehr gespannt.
Dann durfte ich auch das jüngste Mitglied der Familie kennenlernen. Ich war hin und weg von dem kleinen Kerlchen. Benn ist so fröhlich und aufgeschlossen und scheint sich gut mit der Situation zu arrangieren. Nur das Klackern der Orthesen auf dem Laminat, was bei ‚m Laufen verursacht wurde, wies im ersten Moment auf Benn’s Handicap hin.
Die Sonne schien, und wir beschlossen, auch ein paar Außenaufnahmen zu machen. Gleich gegenüber vom Haus standen viele Bäume, und es lag so viel Laub am Boden, dass es eine wahre Freude war, die Kinder bei ‚m Spielen zu beobachten.
Ich erlebte einen kleinen Jungen, der neugierig drauflos krabbelte, sich hier und da mal ein kleines Blättchen in den Mund schob und selbst draußen ein paar Schritte wagte -Mama und Papa natürlich in greifbarer Nähe. Es entstanden tolle Fotos, und wir hatten einen schönen Nachmittag.
Liebe Familie von Benn: Ich wünsche euch von Herzen, dass euer Benn weiterhin so gute Fortschritte macht. Er hat euch schon so manches Mal überrascht und gezeigt, dass er mehr kann, als ihm vorhergesagt wurde. Und mit der Unterstützung, die er von euch bekommt, wird er das mit Sicherheit auch weiter tun.
Beim Schwarz-Weiß-Foto ist der Ausdruck in seinen Augen phantastisch! Viel Glück weiterhin dem kleinen, süßen Kerl